Pierre Lemaitre, geboren am 19. 4. 1951 in Paris, war ursprünglich Psychologe und wirkte lange Zeit in der Erwachsenenbildung, wo er Allgemeinbildung vermittelte und Literaturkurse für angehende Bibliothekare leitete. Während dieser Tätigkeit eignete er sich als Autodidakt das nötige Wissen an, um zum Autor zu werden. Nach dem Erscheinen seines Debütromans konnte er vom Schreiben leben. Hatte er zunächst Kriminalromane und Thriller verfasst, so wandte er sich mit „Wir sehen uns dort oben“ dem anspruchsvollen Roman zu. Lange Zeit verfasste er jeden Monat die Rubrik „Classiques et Cie“ im „Magazine littéraire“. Zwischen 2011 und 2013 war er Verwaltungsrat der Société des gens de lettres (SGDL). Seine Romane wurden in viele Sprachen übersetzt und auch als Hörbücher veröffentlicht. Wie er 2020 in einem Interview mitteilte, spielt seine Frau Pascaline, selbst Bibliothekarin, eine zentrale Rolle: Sie liest alle seine Manuskripte und entscheidet über deren Publikation mit. Sein Leben wurde geprägt von sozialem und politischem Engagement. 2012 unterstützte er bei den Präsidentschaftswahlen den Kandidaten des Front de gauche, Jean-Luc Mélenchon. 2015 wurde er Botschafter des Secours populaire. Er unterstützte den Kampf des Observatoire international des prisons (der internationalen Beobachtungsstelle für Gefängnisse), indem er einen Text mit dem Titel „Une question de mots“ für ...